Suche

Wirkung von S-Dünger auf den pH-Wert

Stark versauernd wirken SSA (24 % S) > ASS (13 % S) > Piamon S (6 % S). Die Versauerung durch das SSA resultiert aus der direkten Versauerung durch den Schwefel (schweflige Säure) und die physiologische Versauerung in der Wurzelzone durch Aufnahme des NH4 durch die Wurzel gegen Abgabe von H+-Ionen. Versauernd wirkt auch das Superphosphat mit 18 % P2O5 und 12 % S. Das Triple-Superphosphat (TSP mit 46 % P2O5) enthält keinen Schwefel. Neutral wirken, d.h. für Böden mit niedrigen pH-Werten sind zu empfehlen:

  • Gips (Ca-Sulfat mit 17 % S),
  • Kieserit (Mg-Sulfat, 20 % S),
  • Kornkali (K-Chlorid, Mg-Sulfat, 5 % S)
  • Patentkali (K- + Mg-Sulfat 18 % S).
Seit einiger Zeit wird der Schwefelgehalt in Düngemitteln auch als Schwefeltrioxid (SO3) angegeben. Der S-Bedarf wird üblicherweise in kg/ha S ausgewiesen. Um verschiedene S-Dünger vergleichen zu können, muss dann umgerechnet werden: ⇒ SO3 x 0,4 = S x 2,5 = SO3 Das Ganze gaukelt höhere Gehalte an Schwefel vor, verkompliziert die Sache, ist aber EU-konform. Wirtschaftsdünger enthalten Schwefel (S) in Höhe von 1/7 bis 1/10 des darin enthaltenen Gesamtstickstoffs. Der Schwefel liegt überwiegend (80 %) in organischer Form vor und muss deshalb erst mineralisiert werden, bevor er durch die Pflanzen aufgenommen werden kann. Insgesamt aber wird durch langjährige Wirtschaftsdüngung der mineralisierbare Schwefel im Boden angehoben. Dieser wird in Abhängigkeit von Bodentemperatur und -feuchte sowie von der biologischen Aktivität des Bodens parallel zur N-Mineralisierung freigesetzt.
Die SSA-Düngung im Herbst hatte nicht nur einen positiven Effekt auf die N-Freisetzung im zeitigen Frühjahr („Priming-Wirkung“), sondern auch auf die Schwefel-Mineralisation („Schwefel-Priming“). Ob das auch durch die Düngung mit elementarem Schwefel der Fall ist, ist noch offen.