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Raps in den staubtrocknen Boden säen?

In diesem Jahr empfiehlt es sich die Rapsaussaat einige Tage später als üblich vorzunehmen. Dafür sprechen nicht nur die hohen Bodentemperaturen, die eine sehr zügige Entwicklung des Rapses erwarten lassen. Auch die erkennbar hohe Schädlingsdichte (Kohlfliege, Rapserdfloh) lässt eine verzögerte Aussaat sinnvoll erscheinen, um größeren Kalamitäten aus dem Weg zu gehen. Für einige Standorte dürfte trotzdem in dieser Woche der richtige Termin für die Rapsbestellung liegen. Vor allem in den Höhenlagen, wo mit einem frühen Vegetationsende zu rechnen ist, muss so früh gesät werden, dass der Raps vor Winter mindestens das 8-Blatt-Stadium erreicht. Regional hat es in den vergangenen Tagen Regen gegeben, der den Saathorizont durchfeuchtet hat. Hier sollten keine Probleme mit Keimung und Feldaufgang auftreten. Schwieriger ist es dort, wo keine nennenswerten Niederschläge gefallen sind: Auf leichten Böden sollte bei noch vorhandener Restfeuchte im unteren Krumenbereich die Grundbodenbearbeitung mit der Aussaat kombiniert werden. Im absetzigen Verfahren muss die Aussaat unmittelbar auf die Grundbodenbearbeitung folgen. Auf eine ausreichende Rückverfestigung ist unbedingt zu achten. Durch die Bearbeitung wird frischer Boden nach oben geholt, der genug Keimwasser für den Raps zur Verfügung stellt. Einzelkornsägeräte sind unter diesen Bedingungen aufgrund des besseren Bodenschlusses von Vorteil. Ist der Boden krumentief ausgetrocknet, kann die Aussaat auf Böden mit weniger als 8 % Ton (sandige Standorte) auch in den staubtrocknen Acker erfolgen. Dabei ist auf eine flache Ablage des Saatgutes zu achten. Es reichen danach 5 - 7 mm Niederschlag für die Keimung. Schwere Böden hingegen binden sehr viel mehr Wasser an der Oberfläche und benötigen deshalb größere Niederschlagsmengen, um den Saathorizont sicher zu durchfeuchten. Eine Aussaat in den trockenen Boden birgt die Gefahr eines verzettelten Aufgangs. Auf Standorten mit mehr als 10 % Ton sollte die Aussaat deshalb erst nach ausreichenden Niederschlägen (mehr als 10 bis 15 mm) erfolgen.