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Biscaya mit Notfallzulassung gegen Blattläuse im Winterraps

Mit dem Verbot der neonicotinoiden Beizen nahm nicht nur der Schaden durch Erdflöhe und Kohlfliegen zu, auch bis dahin unbedeutende Schädlinge wie Blattläuse konnten sich im Raps etablieren. In den vergangenen Jahren kam es demzufolge regional bereits zu größeren Problemen durch Saugschäden und Virusübertragungen. Vor allem der Nordosten mit seiner hohen Rapsanbaudichte war betroffen. Das größte Schadpotential im Raps geht von der Grünen Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) aus. Sie ist ein wirkungsvoller Überträger des Wasserrübenvergilbungsvirus, der die Blattränder des Rapses im Herbst rot-violett verfärbt und bei früher Infektion zu empfindlichen Ertragseinbußen führen kann. Mit den im Herbst im Raps zugelassenen Pyrethroiden wird Myzus persicae nur unzureichend bekämpft, da sie sich zum einen unter den Blättern aufhält und deswegen von Kontaktwirkstoffen nicht erfasst wird und zum anderen bereits eine ausgeprägte Resistenz gegen Pyrethroide aufgebaut hat. In diesem Herbst hat der neonicotinoide Wirkstoff Thiacloprid (Biscaya) eine Notfallzulassung gegen Blattläuse im Winterraps erhalten. Damit ist eine wirkungsvolle Kontrolle der Blattläuse möglich. Weiterhin werden auch die Raupen von Rübsenblattwespe (braun-schwarz) und Kohlmotte (grünlich-weiß) sicher bekämpft. Gegen Erdflöhe hingegen sind weiterhin Pyrethroide das Mittel der Wahl.